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Wasserhärte: Umfassende Infoseite

Ist hartes Wasser schlecht? Wie hart ist deutsches Wasser? Wie kann ich Wasser­härte testen? Hier er­fahren Sie das und vieles mehr – und werden zum echten Wasserexperten!
Wasserhärte: Definition

Die Qualität einer guten Tasse Tee hängt zu 20 % vom Tee selbst ab und zu 80 % vom ver­wendeten Wasser ab.

Was ist Wasserhärte?

Der Begriff „Wasserhärte“ kommt aus der angewand­ten Chemie. Er bezeich­net die Konzentration der aus dem Boden gelösten Mine­ralsalze im Wasser: insbe­sondere der Konzen­tration von Magnesium und Kalzium. Wasser ist härter, je höher sein Anteil an Mineralsalzen ist. Weil die Böden innerhalb Deutschlands unterschied­lich be­schaffen sind, variiert der Wasserhärtegrad von Ort zu Ort.

Was ist der Härte­grad des Wassers?

Der Wasserhärtegrad errechnet sich aus der Summe der im Wasser gelös­ten Kal­zium- und Magnesiumionen, beides Härtebildner, in Millimol je Liter. Der Härte­grad wird laut der Neufassung des Wasch- und Reinigungs­mittel­gesetzes europaweit in drei Bereiche mit fol­genden Grenzwerten kategorisiert:
  • weich mit bis 1,5 mmol/l
  • mittel mit 1,5 bis 2,5 mmol/l
  • hart mit über 2,5 mmol/l
Schon länger wird in Deutschland und Österreich der Härtebereich jedoch trotzdem oft in Grad deut­scher Härte (°dH) angege­ben. Dabei bedeutet 1 °dH formal eine Konzentration von 10 mg Kalziumionen pro 1 Liter Wasser. Die restlichen Härte­bildner (z.B. Magnesium) sind als hierzu äquivalente Mengen fest­gelegt. Außerdem verwen­det man 4 statt 3 Kate­gorien. Werfen Sie einen Blick auf die Grenzwerte in der folgenden Wasserhärte-Tabelle (ohne Härtegrad 4):

Wasserhärte-Tabelle

Härte­bereich Millimol Gesamt­härte je Liter °dH
Weich bis 1,5 bis 7,3
Mittel 1,5 - 2,5 7,3 - 14
Hart über 2,5 über 14

Die Wasserhärte quer durch Deutschland

Da der Härtebereich in je­dem Ort anders ist, weisen unterschiedliche Gebiete in Deutsch­land eine andere Trinkwasserqualität auf. Zu Kalk und Kalkablagerungen kommt es aber fast überall. Wussten Sie z.B.?

61,5 % des Trinkwassers kommt aus Grundwasser, 30,3 % aus Ober­flächen­wasser und der Rest aus Quel­len.
13 von 16 der Bundesländer in Deutschland haben im Schnitt hartes Was­ser (≥ 14 °dH).

Der Wasserhärtegrad in deut­schen Großstädten

Die Berliner Gesamthärte liegt beim Grenzwert von 14 °dH und ist damit hart. Berliner Trinkwasser enthält jedoch viele für den Menschen wert­volle Mineralien und Spuren­elemente. Diese Substan­zen mögen für uns gesund sein, doch verkalken aufgrund der Wasserhärte regelmäßig Berliner Armaturen und Haushalts­geräte. Ohne Trinkwasser­enthär­tungsanlage können Sie fest mit Kalk rechnen.
Der Härtebereich in Mün­chen liegt bei ca. 16 Grad deutscher Härte und ist somit hart. Das Münchner Wasser kommt größtenteils aus dem Alpen­vorland, was seinen hohen Kalzium- und Natriumanteil erklärt. Die Münch­ner müssen daher mit verkalkten Armaturen, Kalkflecken und höherer Belastung ihrer Haut und Haare durch ihr Leitungs­wasser rechnen.
Je nach Informations­quelle hat Ham­burg entweder mittelhartes oder hartes Wasser. Obwohl Hamburg ein Stadtstaat ist, schwankt der Härte­bereich von Stadtteil zu Stadtteil. Wohnen Sie in Hamburg, macht es Sinn, mit einem Wasserhärte-Messbesteck die Härte Ihres Wassers nachzu­prüfen. Bei hartem Wasser sollten Sie über eine Enthärtungs­anlage nachdenken.
Mit einer Gesamthärte von mehr als 2,5 millimol/l verdient der Härte­bereich in Köln das Prädikat „hart“. Der Härtegrad entspricht dem Durch­schnittswert in Nordrhein-Westfalen; kein Wunder also, dass viele Kölner über Kalkprobleme klagen. Die Kölner müssen nämlich aufgrund des hohen Härte­bereichs mehr Spül- und Wasch­mittel verwenden und Kalkseifen beseitigen.
Dresden weist im Schnitt mit 9 Grad deutscher Härte ein mittelhartes bis weiches Wasser auf. Drei Wasser­werke in Dresden decken zusam­men fast die ganze Wasser­versorgung der Stadt ab. Die Trink­wasser­qualität ist hervor­ragend. Einzelne Haushalte können dennoch unter hartem Wasser leider, weshalb Sie trotzdem Ihre Gesamthärte testen sollten.
Das Trinkwasser in Karlsruhe weist eine Härte von 3,2 millimol/l an Calciumcarbonat auf und ist somit sehr hart. Das Calciumkarbonat im Karlsruher Wasser kommt vor allem aus den kalkhaltigen Gesteinen im Oberrhein­graben. Rechnen Sie beim Verzicht auf eine Entkalkungs­anlage mit Kalkablagerungen und schlechterer Trink­wasserqualität.
Die Wasserhärte in der fränkischen Hauptstadt Nürnberg liegt mit 14 °dH zwischen mittelhart und hart. Der Wasserhärtegrad impliziert zum Bei­spiel einen erhöhten Wasch­mittel-, Weich­spüler- und Klar­spüler­verbrauch. Zudem steigen Heiz- und Stromkosten. Eine Wasser­aufbereitungs­anlage und ein Wasserfilter sind eine Überlegung wert.
Die Härtebereich in Leipzig liegt in vielen Stadtteilen bei über 2,5 Millimol pro Liter an Calciumcarbonat und ist somit meist hart. Das Leipziger Wasser kommt aus 5 Wasser­werken mit variierender Trink­wasserqualität. Das Wasser aus 4 dieser Werke wird vermischt bevor es in die Leipziger Leitungen gelangt. Das 5. Werk deckt den restlichen Wasser­bedarf.
Die Gesamthärte in Stutt­gart liegt leicht unter dem Grenzwert von 14 Grad und ist somit gerade noch „mittelhart“. Die Landeshauptstadt wird beinah vollständig mit Wasser aus dem Donauried und Bodensee­wasser versorgt. Ob sich eine Wasserent­härtungs­anlage lohnt, muss im Einzel­fall gemessen und entschieden werden.
Bremen hat mit 8 °dH das mit Abstand weichste Wasser aller Bundes­länder. Fast das gesamte Stadtgebiet hat weiches Wasser. Mit Ausnahme von den Einwohnern in Bremen Tenever leidet in Bremen beinah niemand unter den Neben­wirkungen harten Trink­wassers. Das Bremer Wasser stammt größten­teils aus dem Grundwasser.

Die Wasserhärte in allen 16 Bundes­ländern

Wundern Sie sich, wie die Trinkwasser­qualität in Ihrem Bundesland ist? Betrachten Sie die folgende Darstellung!
Infografik zur Wasserhärte in deutschen Bundesländern
Mehr Informationen zur deutschen Trink­wasser­qualität finden Sie in der Trink­wasserverordnung. Bezüglich dem Härte­bereich gibt es jedoch keine Grenzwerte in der Trinkwasserverordnung.
Wasserhärte in Deutschland

Profi-Tipp:
Wasser mit einer Wasserhärte wischen 6 und 14 °dH hat sich für Kaffee bei Verkos­tungen als ideal herausgestellt.

Wasserhärte testen

Profi-Tipp:
Die Messung von Wasserhärte mittels Teststreifen ist generell die kosten­günstigste Option.

Ihre Wasserhärte zu testen, wird Ihnen die Gewissheit geben, ob Sie Maß­nahmen gegen hartes Wasser ergreifen müssen. Sie können Wasserhärte auf 4 Wegen prüfen:

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Wasserhärte FAQ

Die optimale °dH Wasserhärte liegt zwischen 6 und 8 Grad: leicht mittel­hartes Wasser. Dieser Härtegrad erlaubt, dass Sie gesun­des Kalzium und Magnesium aufnehmen und sich Seifen leicht lösen können. Außer­dem ist das Wasser weich genug, um Ihr Zu­hause vor Kalk zu schonen.
Wasser mit einem Härtegrad über dem Grenzwert 2,5 Millimol Calcium­carbonat pro Liter bzw. 14 Grad deutscher Härte ist „hart“. Fakt ist, dass viele deutsche Haushalte unter Kalk leiden. Hohe Konzen­trationen an Cal­cium­carbonat führen zur Verkalkung von Rohren und Hausinstallationen, kann aber auch Haut und Haar beeinträchtigen.

Die Wasserhärte ist die Summe der Kalzium- und Magnesiumionen im Wasser. Für °dH wird die folgende Formel verwendet: °dH = (Ca * 1,4 + Mg * 2,307) / 10. Die Umrechnung in millimol/l ist: 1 °dH = 17,8 mg l^(-1) CaCO3 (ppm) = 0,357 mval l^(-1) = 0,1783 mmol l^(-1).

Das härteste Wasser in Deutschland findet man in Sachsen-Anhalt, Thüringen, Bayern, Brandenburg und Mecklenburg-Vorpommern. Bei den Großstädten stechen Karlsruhe, Leipzig, Köln und München mit besonders hohen Härtebereichen heraus. Die Trinkwasserqualität ist dementsprechend schlecht.